Gertrud Koch wird am 1. Juni 1924 in Köln geboren. In einer Zeit, in der in Deutschland Menschen anderer Religionen und Herkunft verfolgt und getötet wurden, wächst Gertrud, von ihrem Vater „Mucki“ genannt, in Köln auf. In ihrer Familie wird viel über Politik diskutiert, ihr Vater engagiert sich aktiv gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten. Diese frühe Prägung erfährt wohl ihren Höhepunkt in der Inhaftierung ihres Vaters im Konzentrationslager Börgermoor, in dem er im Jahr 1942 stirbt. Mucki gründet zusammen mit anderen Jugendlichen die Gruppe „Edelweiß“, später auch bekannt unter dem Namen „Edelweißpiraten“.
Mit ihren Freunden plant sie politische Aktionen gegen die Nationalsozialisten, ihr Tarnname ist dabei immer “Mucki“. 1942 wird Mucki verhaftet und im El-De Haus durch die Gestapo (die Polizei der Nazis) vernommen. (Auf dem Bild siehst du Mucki in ihrer alten Zelle in der heutigen Gedenkstätte in Köln.)
2011 bekommt Gertrud „Mucki“ Koch durch den Oberbürgermeister von Köln, Jürgen Roters, das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Roters bezeichnet die Edelweißpiraten als eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen, die „ihrem Gewissen folgten, sich dem menschenverachtenden Geist der Nationalsozialisten widersetzten und so für viele Schülergenerationen ein Vorbild für Zivilcourage waren“.
Dr. Werner Jung, Leiter des NS-Dokumentationszentrums in Köln: „Ich habe ihren Mut und ihre Konsequenz immer bewundert, nach ihr sollten Schulen benannt werden.“
Leben und Aktionen der Edelweißpiraten:
- Verweigerung eines totalitären Regimes
- Teile der Gruppe stellen sich bewusst gegen die Nazis
- Ab 1941 radikale Verfolgung durch die Nationalsozialisten ab 1942 Köln als Zentrum
- Dezember 1942 Welle von Gefangennahmen; Inhaftierung, Todesstrafen
- Weiter Informationen findest du auf den Seiten des NS Dokumentationszentrum Köln
„Macht endlich Schluss mit der braunen Horde!
Wir kommen um in diesem Elend. Diese Welt ist nicht mehr unsere Welt. Wir müssen kämpfen für eine andere Welt, wir kommen um in diesem Elend.“
Mit Gertrud Koch verstarb am 20. Juni 2016 das letzte bekannte Mitglied der Edelweißpiraten. Durch die Namensgebung unserer Schule wollen wir ihr und den anderen Edelweißpiraten ein Andenken setzen. Dabei freuen wir uns über die Unterstützung von, und die Zusammenarbeit mit Filos, ihrem langjährigen Weggefährten, der uns u.a. viele Erinnerungsstücke aus Muckis Besitz für unsere Wechselausstellung zur Verfügung gestellt hat, dem NS- Dokumentationszentrum Köln und dem Edelweißpiratenfestival.
In den folgenden Videos aus dem Jahr 2021 sprechen Schüler_innen von unserer Namensgeberin.